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Harald Ebner, MdB

Gentechnik – aktuelle Situation und grüne Positionen

 

Genmais mit unheimlichen Risiken für Umwelt und Gesundheit – das war der Tenor eines Vortrags von Harald Ebner MdB, Sprecher für Agro-Gentechnik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, beim Kreisverband der Grünen in Heilbronn.

 

Zu den Heilsversprechen der Gentechnik gehört die Aussage, die Ernährung für die wachsende Weltbevölkerung zu sichern. Eine Anfrage von Harald Ebner an die Bundesregierung ergab: „Die Bundesregierung hat erschreckend wenig zu bieten.“

So stellte sich die Aussage, die Erträge von Mais und Baumwolle in Mali seien durch gentechnisch veränderte Pflanzen gesteigert worden, als bloßes Szenario heraus.

Ein weiteres Beispiel für den Unsinn mit gentechnisch veränderten Pflanzen sei der „Golden Rice“, der mit einem Gen so verändert wurde, dass er Provitamin A enthält. Dies solle die Sehkraft verbessern und der Erblindung vorbeugen sowie die Kindersterblichkeit senken. Die für die Gesundheit erforderliche Menge an Provitamin A ist aber nur in 2 ½ kg Reis trocken täglich enthalten. In den entsprechenden Ländern fehlten aber z.B. Fette, die dem Körper erst die Aufnahme der Vitamine ermöglichen. Es sei besser, die Ernährungsgewohnheiten umzustellen und z.B. Gemüse anzubauen.

 

Die Menge der Nahrungsmittel sei nur der kleinste Teil, die Probleme liegen in Lagerung und Verteilung. „Es sind max. 10% Ertragssteigerung durch Gentechnik möglich. Die Gentechnikforschung in Deutschland ist  total überfördert“, so Ebner.

So seien trockenheitsresistente Züchtungen viel komplizierter als gedacht. Auf konventionellem Wege wurden bessere Erfolge erzielt.

 

Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt gentechnisch veränderte Nahrungsmittel ab – und trotzdem hat sich die Bundesregierung bei der Abstimmung in der EU über den Anbau von Genmais 1507 enthalten anstatt mit nein zu stimmen. Auch SPD und CSU, angeblich gentechnikkritisch, haben einen Antrag der Grünen im Bundestag für ein europäisches Genmais-Verbot im Januar abgelehnt.

Am 11. Februar hat die EU die Zulassung des Maises Pioneer 1507 beschlossen. Dieser Mais hat zwei Eigenschaften: Er ist herbizidtolerant gegen Glyphosat und Glyfosinat und er produziert ein Gift gegen den Maiszünsler. Dieses Gift bedroht aber auch andere Insekten. Das Pestizid Glyfosinat kann menschliche Embryonen schädigen.

Zudem führt der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu einem erhöhten Pestizid-

einsatz, da auch die Beikräuter gegen Herbizide immun werden und Schädlinge Resistenzen gegen das Gift entwickeln.

Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Gentechnik große unerforschte Risiken beinhaltet.

Ebner forderte die Verbraucher auf, Druck auf die Regierung und auf Handelsbetriebe und Molkereien auszuüben, die sich nicht von gentechnisch veränderten Lebensmitteln distanzieren.

Der Bauernverband empfiehlt seinen Mitgliedern derzeit den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen nicht. Er spricht sich aber auch nicht dagegen aus.

 

Die EU erteilt im Augenblick weitere Importzulassungen für gentechnisch veränderte Pflanzen; die Bundesregierung tut nichts dagegen, sondern setzt auf nationale Anbauverbote als Lösung. Dies führt jedoch zu zu vielen kleinteiligen Flächen, die die Ausbreitung durch Pollen nicht verhindern können.

Heilbronn habe ein positives Signal gesetzt mit der Resolution gegen Grüne Gentechnik, lobte Ebner.

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